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FERNFAHRER Supertrucks 2013

W ährend der 142er in den frühen 90er-Jahren ein gut eingefah- renes Arbeitsgerät war, krab- belte Harry Price aus der eng- lischen Grafschaft Shropshire noch in Windeln durch seinen Heimatort Telford. Das bisschen Altersunterschied macht aber nichts aus, denn der jetzt 26 Jahre alte Truck und sein Eigentümer – Baujahr 1990 – sind heute ein untrennbares Gespann. Das erste Mal so richtig aufgefallen war mir Harry Price beim Truckstar Festival 2012 im niederländischen Assen. Im Gegensatz zu seinen anderen Kollegen von der Insel blieb der junge Brite in Holland, um eine Woche später auch noch beim Truckfest in Lopik mit dabei zu sein. Die Tage dazwischen vertrieb er sich, indem er einige namhafte Fahrer und Speditionen besuchte und letztendlich sogar mit der „Hautevolee“ der niederländischen Trucks im Konvoi zum „Nog Harder Lopik“ einrollte. Logisch, dass ich ihn da auch vor die Kamera bat. Irgendwie schien er immer dort zu sein, wo gerade etwas los war. Aber genauso muss es in seinem Leben auch sein. Er ist schlichtweg zum Fernfahrer geboren. Mit „I am living my dream!“ bringt es Harry Price auch immer gerne auf den Punkt. Längst ist er in die Fußstapfen seiner Vorfahren getreten. Harry steht in seiner Fa- milie mittlerweile für die vierte Generation an Fernfahrern. Was Richtiges gelernt hat er nach der Schule nicht. Stattdessen trieb er sich lieber im Fuhrbetrieb seines Vaters Geoff herum, der das vom Großvater Anthony Keen gegründete Transportunternehmen „A.R. Keen & Son“ leitet. Eigentlich hatte Harry Price nur darauf gewartet, endlich 18 Jahre alt zu werden und legal hinter das Steuer der Familientrucks zu klettern. Den Scania 142 mit V8-Motor und 420 Pferdestärken erstand Harry Price 2009 in Oswestry, ungefähr 50 Kilometer von seinem Heimatort entfernt. Mit mehr als 20 Jähr- chen und 2,7 Millionen Kilometern auf dem Buckel war der Truck damals natürlich alles andere als in einem tadellosen Zustand. Aber in der familieneigenen Werkstatt hauchte ihm Harry wieder Leben ein und verwandelte schließlich den dreiachsigen Boliden sogar zu einem regelrechten Hingucker. Dazu passt auch das Thema der Lackie- rung, welches der Scania um die Weih- nachtszeit 2010 vom Airbrush-Künstler Adam Haden verpasst bekam: „Transfor- mers“. Insgesamt dauerten die Arbeiten, die den Scania sprichwörtlich „verwandelten“, zwar nur drei Wochen, aber Adam Haden er- innert sich noch gut an den außergewöhnli- chen Job: „Es war so verdammt kalt, dass wir gleich mehrere Heizgeräte auf einmal be- nötigten. Bei bisweilen unter minus 15 Grad Celsius quittierten sogar die Spritzpistolen ihren Dienst! Ich hatte so viele Kleidungs- stücke übereinander an, dass ich mich fast nicht mehr bewegen konnte!“ Aber diese Strapazen sieht man den Gemälden und dem Truck natürlich heute nicht mehr an. Der Innenausbau ging übrigens fast kom- plett auf das Konto von Harrys Mutter Dawn und seiner Tante Jane Greenaway. Bis auf das Gestühl stammen alle anderen Leder- und Stoffarbeiten von den beiden Damen. Die große Leidenschaft des Jüngsten in der Familie muss ja schließlich adäquat unter- stützt werden, oder? Airbrush-Künstler Adam Haden gestaltete Ende 2010 diese außer- gewöhnliche Lackierung. Auf dem Windabweiser fahren Großvater Anthony und Onkel Kevin immer mit. SUPERTRUCKS 201360

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